Bei Minustemperaturen kentern – und das mit voller Absicht!
Draußen ist es ungemütlich, aber im St.Pauli-Bad ist es warm, fast tropisch und an den großen Fensterfronten spazieren dick vermummelte Menschen vorbei. Für uns Kanuten eine angenehme Atmosphäre …
Draußen ist es ungemütlich, aber im St.Pauli-Bad ist es warm, fast tropisch und an den großen Fensterfronten spazieren dick vermummelte Menschen vorbei. Für uns Kanuten ist das eine sehr angenehme Atmosphäre.
Beste Voraussetzung für ein Kanu-Sicherheitstraining und Kenterübungen unter kontrollierten Bedingungen im warmen Wasser: zu testen wie weit man ein Boot ankanten kann, ohne zu kentern und – wenn man den Punkt darüber hinaus gefunden hat – den Wiedereinstieg auf dem Wasser zu üben. Das ist sehr wichtig für die eigene Sicherheit und die der Gruppe auf dem Wasser, egal ob auf der Alster, der Ostsee oder im Wildwasser – darum trainieren wir intensiv, denn Routine gibt Sicherheit. Andere wollen sich das Aussteigen im Falle einer Kenterung sparen und trainieren, sich selbst wieder hochzurollen.
Das Hochrollen geht auch ohne Paddel – wenn man es richtig macht …
Unsere Jugend und die Erwachsenen bestreiten dieses Schwimmbad-Training gemeinsam – vom Beladen des Hängers am Bootshaus, über das Abladen am Schwimmbad bis zu den Hilfestellungen und Tipps im Schwimmbad, die wir uns gegenseitig geben: Gelerntes wird weitergegeben und gemeinsam geübt. Nach 2 Stunden Training muss alles wieder auf dem Hänger verstaut und am Bootshaus wieder entladen werden – das ist echtes Teamwork: alle packen mit an.
In erster Linie machen diese Tage viel Freude: in einem von der Kanusportabteilung nur für uns Kanuten gebuchten Schwimmbad. Alle lernen spielerisch unter besten Bedingungen den Umgang mit dem Material, denn in einem Schwimmbad macht es richtig Spaß zu kentern, in der freien Natur ist das Wasser meist sehr viel kälter. Da ist es dann gut, wenn man das alles schon mal gemacht hat.
Die Jugend hat auch hier viel Spaß auf dem Wasser: neben dem Üben der Rolle und dem Wiedereinsteigen kann man hervorragend ausprobieren, wie viele sich auf ein Boot setzen können bevor es kentert oder die „blinden Passagiere“ selbst herunterfallen.
Neben Wildwasser- und Rodeobooten und Seekajaks nehmen wir auch andere Bootsklassen mit wie z. B. ein Rennboot. Es ist immer jemand da, der sich auch darin versuchen möchte. Die Chance hiermit zu kentern ist sehr groß – und das ist angenehmer im warmen Wasser als bei uns auf den Kanälen, selbst im Sommer. Und groß ist die Freude ein paar Paddelschläge zu schaffen, bevor sich das kippelige Boot mit dem verwunderten Insassen kurzerhand dreht und ins Wasser befördert.
Im Februar haben wir noch einen letzten Termin im Schwimmbad in dieser Wintersaison, auf den wir uns alle schon sehr freuen.